Diagnostik

Ein umfassender Check-up beginnt mit einem persönlichen Gespräch und geht bis zur Auswertung von Blut- und Urinwerten. Ziel ist es, ein ganzheitliches Bild Ihrer Gesundheit zu erhalten – um Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt vorzubeugen. Hier erklären wir Ihnen, was Sie bei den einzelnen Untersuchungsschritten erwartet.

1. Anamnese (Befragung des Patienten)

  • Medizinische Vorgeschichte: frühere Erkrankungen, Operationen, Allergien
  • Familiäre Vorbelastungen
  • Aktuelle Beschwerden
  • Medikamentenanamnese
  • Sozial- und Lebensstilfaktoren: Rauchen, Alkohol, Ernährung, Bewegung, Stress

2. Körperliche Untersuchung

  • Allgemeinzustand: Haut, Schleimhäute, Gewicht, Größe, BMI
  • Blutdruckmessung, Puls
  • Auskultation: Herz- und Lungenfunktion (Abhören mit Stethoskop)
  • Abtasten: Bauch, Lymphknoten, Schilddrüse
  • Neurologische Tests: z. B. Reflexe, Koordination, Sensibilität

3. Labordiagnostik (Blut und Urin)

a) Blutuntersuchungen (je nach Fragestellung):
  • Blutzucker (nüchtern oder HbA1c): Diabetes-Verdacht oder -Kontrolle
  • Cholesterin, Triglyzeride: Risikobewertung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Blutbild: Anämie, Infektionen, Entzündungen
  • Leberwerte: z. B. GOT, GPT
  • Nierenwerte: Kreatinin, Harnstoff, GFR
  • Schilddrüsenwerte: TSH, ggf. fT3, fT4
b) Urinuntersuchung:
  • Teststreifen (Stix): Eiweiß, Glukose, Blut, Nitrit, pH-Wert
  • Mikroskopische Untersuchung oder Urinkultur bei Infektverdacht

4. Technische Untersuchungen

  • Ruhe-EKG: bei Herzbeschwerden, Blutdruckproblemen, zur Vorsorge
  • Langzeit-EKG oder Belastungs-EKG (meist beim Kardiologen)
  • Langzeitblutdruckmessung (ambulant): bei Verdacht auf Hypertonie
  • Lungenfunktionstest (Spirometrie): z. B. bei Asthma oder COPD-Verdacht
  • Blutzuckermessung (Kapillarblut): Schnelltest bei Beschwerden
  • Pulsoxymetrie: Sauerstoffsättigung, z. B. bei Atemwegserkrankungen

5. Weiterführende oder spezielle Diagnostik

  • Ultraschall (Sonographie): z. B. Bauchorgane, Schilddrüse (nicht bei allen Hausärzten)
  • Spezifische Tests, z. B. psychometrische Tests (bei Depression, Demenz, geriatrische Tests)

6. Verlaufskontrollen

  • Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, COPD oder KHK
  • Integriert in DMP-Programme
  • Regelmäßige Blutwerte, Kontrolle der Medikation, Funktionsprüfungen